Die Zusammenarbeit über Führungsebenen hinweg
Eine der größten Herausforderungen in der Zukunftsgestaltung ist das Zusammenspiel zwischen den unterschiedlichen Ebenen einer Organisation. Nicht selten erleben wir die Situation, dass die strategische Ausrichtung und das operative Tagesgeschäft praktisch nichts miteinander zu tun haben. In Einzelfällen wird sogar davon gesprochen, dass Strategien gegenüber den MitarbeiterInnen geheim sind. In wenigen Ausnahmesituationen mag das sinnvoll sein. Im Regelfall müssen Strategien im Unternehmen jedoch gut bekannt sein und von den verschiedenen Stellen und Bereichen verstanden werden, damit sie ihr eigenes Denken und Handeln daran orientieren können. Die inhaltliche Ausrichtung muss über die verschiedenen Ebenen hinweg gut ineinander greifen und aufeinander abgestimmt sein. Das strukturierte und geplante Zusammenwirken von Unternehmensleitung und einzelnen Bereichen, Geschäftsfeldern oder Abteilungen bis hin zu jedem/jeder einzelnen MitarbeiterIn ist ein wesentliches Erfolgskriterium für eine gelungene Strategiearbeit. Gelingt dies nicht, dann erleben wir, dass Zukunftskonzepte zwar konzipiert und fixiert, aber nicht umgesetzt werden. Und dies geschieht in überraschend vielen Fällen.
Umso auffallender ist es, dass es im Zuge der Strategieprozesse nur in wenigen Unternehmen gut gestaltete Begegnungsräume zwischen den Hierarchieebenen gibt. Noch immer herrscht das kaskadenförmige Ableiten von Zielen und Strategien von oben nach unten vor. Damit Strategien und Pläne später auch gelebt und umgesetzt werden, müssen die Führungsebenen bereits in deren Entwicklung wirkungsvoll zusammenspielen. Wenn mehrere Ebenen einbezogen werden, wird auch eine tiefergehende Qualität in den Strategieentwicklungsprozessen möglich, denn in den einzelnen Abteilungen und Bereichen liegt viel Wissen über die Chancen und Möglichkeiten der Zukunft. Auf dieses Wissen darf man in einem Strategie- und Planungsprozess nicht verzichten. Die unterschiedlichen Hierarchieebenen haben in der Zukunftsgestaltung auch unterschiedliche Aufgaben. So umfasst die Verantwortung der Geschäftsführung oder des Vorstands einen wesentlich größeren Ausschnitt der Wirklichkeit und einen längeren Zeithorizont als beispielsweise jene einer Abteilungsleiterin oder des Leiters einer dezentralen Organisationseinheit.
Eine hilfreiche methodische Unterstützung liefert das Konzept der drei Systemebenen „Makro-, Meso- und Mikro-System einer Organisation“ (vgl. Weiss: 2011 und Glasl: 2009).
Die Makro-Führung ist hauptsächlich mit der strategischen Grundorientierung und Vernetzung des gesamten Unternehmens nach außen sowie mit der Pflege und Entwicklung der Unternehmenskultur (Vision, Leitbilder, Managementphilosophie, Werte, Produktethik usw.) nach innen beschäftigt. Sie schafft die Grundlage für selbstständiges Handeln im Meso- und Mikro-Bereich.
In der Meso-Führung werden strategische Grundorientierungen kommuniziert, Umsetzungspläne entworfen, Strukturen und Verfahren entwickelt und gepflegt, Ressourcen verwaltet sowie Projekte vorbereitet und durchgeführt. Eine der wichtigsten Aufgaben der Meso-Ebene ist es, durchlässig zu kommunizieren und die Brücke zwischen Makro und Mikro zu schlagen.
Die Mikro-Führung gestaltet die operativen Teilprozesse und sorgt für das funktionierende Nahtstellenmanagement zwischen einzelnen Tätigkeiten im operativen Kernprozess.
Kontakt:
Mario Weiss
Trigon Entwicklungsberatung – Marktwirksame Unternehmensentwicklung GmbH
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